Tine

„Letztes Jahr bekam ich durch Zufall mit, dass Anna während ihrer Ausbildung Menschen suchte, mit denen sie Übungssessions durchführen konnte.

In den Tagen bevor die Session stattfand, hatte ich mehrere Momente, in denen ich ernsthaft darüber nachdachte, abzusagen – zu intim, zu nah, zu schwierig … kam mir das ganze Thema vor. Menschen, die darüber nachdenken, die Arbeit von Anna zu buchen, werden die Sorgen sicherlich wiedererkennen. Am Ende überzeugte ich mich, zu dem Termin zu gehen, weil ich Anna die Übungsmöglichkeit nicht nehmen wollte. Und: Da war diese Neugier, dieses Gefühl von – das könnte eine wertvolle Erfahrung werden. Dieses Gefühl bestätigte sich. Denn die Sessions mit Anna waren ein unendlich wichtiges Puzzelstück in meinem Prozess für das Jahr 2022.

Unsere erste Session fand irgendwann im Frühling 2022 statt – bis zum Sommer würde ich insgesamt an vier Sessions teilnehmen, etwa eine jeden Monat, was für mich auch ein guter Takt war, weil es doch nach jeder Sitzung einiges zu prozessieren gab.

Jede von ihnen war so reich an Erfahrungen und Entdeckungen, dass es wirklich gar nicht so einfach ist, diese für diesen Text in angemessene Worte zu fassen.

Für jede Session nahm sich Anna ausführlich Zeit, mich mein jeweiliges Ziel bzw. Ausrichtung finden zu lassen. Ich dachte da natürlich jeweils auch schon vorher drüber nach, aber manchmal war es gar nicht so einfach, für mich etwas Konkretes zu formulieren, weshalb die Unterstützung und die Fragen von Anna sehr hilfreich waren.

Das mit dem Solo-Sex
Als Jugendliche hatte ich einen langjährigen Partner, mit dem ich dann 10 Jahre zusammen sein sollte. Nach der Trennung erlebte ich Sexualität einige Jahre nur mit mir selbst – und das auf eine positive Weise. Ich erlebte meinen Solo-Sex als angenehm und erfüllend. Aber wie das so oft ist, hatte ich gar keinen Begriff davon, was eigentlich noch an Empfindungen und Erlebnissen möglich war.

Mit jeder Session konnte ich neu entdecken, aufdecken Empfindungen fühlen und erfahren und das nicht nur in der Vulva und sondern auch dem Anus. Dies war ein Bereich, den ich bisher relativ ausgeblendet hatte und ich was überrascht, wie er ganz selbstverständlich Teil der mit mir selbst erlebten Sexualität wurde.

Insgesamt sind meine Orgasmen intensiver, tiefer, weicher geworden. Gleichzeitig ist der Solo-Sex spannender und weniger zielgerichtet auf möglichst schnell einen Orgasmus haben. Ich richtet mich mehr auf das Erleben und Entdecken von Lust aus und auf all die Empfindungen, die es zu entdecken gab. Vorher war eigentlich nur meine Klitoris involviert – nun ist es mein ganzer Körper.

Der besondere Moment
Wenn man den Abschnitt vorher liest, könnte man meinen, dass es bei den Sessions von Anna vielleicht vor allem um Sexualität oder Genitalien geht. Aber der berührenste Moment (im doppelten Sinne verstanden!), der mich vielleicht für den Rest meines Lebens begleiten wird, ist eine Berührung von Anna, die kaum weiter von den Intimorganen entfernt sein könnte.

Teil jeder Session ist eine Vorbereitung des Körpers, bei dem Anna die Berührung schenkt, die man sich in dem Moment wünscht. Dieses Bedürfnis zu äußern, in deutlichen Worten, empfand ich immer wieder als Herausforderung. Und doch kam in einer dieser Vorbreitungen wurde ganz deutlich der Wunsch in mir nach einer Berührung der Stirn laut.

Und diese Berührung auf der Stirn – war so nah, so intim, so liebevoll – und so fremd für mich. So lange war ich nicht mehr auf diese Weise von jemandem berührt worden, und vielleicht hatte mich auch einfach noch nie ein Mensch so berührt.

Das mit dem Nacktsein
Im Frühjahr 2022 fühlte ich mich langsam bereit, wieder Partner-Sex zu haben, bzw. spürte den Wunsch danach. Tatsächlich fiel mir aber die Vorstellung, vor einem anderen Menschen nackt zu sein, sehr schwer. Mein Gefühl war, dass ich diese Erfahrung des Nackt-Seins zuerst lieber in einer Situation wie der mit Anna erleben wollte. Am Ende war das Nacktsein einfach gar kein Thema – es war vollkommen irrelevant, dass ich Haare am Körper habe, dass dieser ist wie er ist. Geholfen hat hier die vollkommene Entspanntheit mit der Anna in ihre Sessions geht.

Partner-Sex
Nachdem ich die Sessions im Sommer zuende gehen ließ, meldete ich mich kurz danach bei Bumble an – und dann sehr schnell wieder ab. Anscheinend war ich da noch nicht ganz bereit. Im Oktober probierte ich es mit Ok-Cupid und fand direkt mit den ersten Matches sehr interessante Menschen, mit denen ich auf ganz unterschiedliche Weise Sexualität erlebte und noch erlebe. Lustigerweise tauchte dabei auch der von mir ja erst vor kurzem entdeckte Anus als Thema auf – wie wunderbar, dass ich mich schon mit ihm befasst hatte und nun direkt doppelt Lust erleben konnte!

Meine Bedürfnisse aussprechen
Bei jeder Berührung fragte Anna wie diese gestaltet werden sollte und ich antwortete häufig mit einem “vielleicht“ oder mit einer anderen Relativierung – teilweise, weil ich unsicher war, was ich eigentlich wollte, aber sehr oft auch, weil ich es nicht gewohnt war, meine Bedürfnisse klar und deutlich zu benennen. Anna fragte jedes Mal geduldig nach einer Konkretisierung, bis ich es schaffte, mein Bedüfnis bzw. meinen Wunsch deutlich zu äußern. Ich brauche kaum zu sagen, wie absolut grundlegend und auf vielen Ebenen hilfreich es ist, wenn einem das gelingt. Diese Deutlichkeit konnte ich tatsächlich auf sehr angenehme Weise in meinen Partner-Sex mitnehmen – und in ganz alltägliche Situationen auch.

Danke liebe Anna für den Raum, den du mir gegeben hast und die mannigfaltigen Erfahrungen nicht-alltäglicher Art in deinen Sessions!„